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Turniersystem

im Garde- und Schautanzsport

Der Deutsche Verband für Garde- und Schautanzsport (DVG) arbeitet mit einem klar strukturierten Turnier- und Bewertungssystem. Hier finden Sie einen Überblick über Bewertung, Alters- und Leistungsklassen, Meldevorschriften und Turnierformen.

Auf dieser Seite findest du Informationen zu:

Bewertungssystem
Altersklassen
Leistungsklassen
Meldevorschriften
Turnierformen

Bewertungssystem

Die Bewertung der Tänze erfolgt nach dem gültigen Tanzsportreglement des DVG

Grundsätzlich wird bei DVG-Turnieren nach einem Punktesystem gewertet. Abweichend davon kommt bei Deutschen Meisterschaften, Einladungsturnieren sowie Landesmeisterschaften das Majoritätssystem zum Einsatz.

Im Folgenden erklären wir den Unterschied zwischen dem Punktesystem (inkl. DVG-Rangliste) und dem Majoritätssystem. Weitere Details finden Sie in der Tanzsportordnung im DVG-Regelwerk.

1. Punktesystem & DVG-Rangliste

Bewertung:

Die Bewertung erfolgt nach jedem Tanz offen in Punkten von 0 bis 100.

Die höchste und die niedrigste Punktzahl werden gestrichen, die verbleibenden Wertungen addiert. Daraus ergibt sich die ertanzte Gesamtpunktzahl.

Jede erzielte Punktzahl fließt in die DVG-Rangliste ein. Für die Rangliste sind die drei höchsten Punktwertungen eines Tanzes relevant. Diese werden addiert und ergeben das Ranglistenergebnis. Bei gleichen Punktzahlen entscheidet die höchste Einzelwertung.

Sieger:

Sieger ist, wer in der jeweiligen Disziplin die höchste Endpunktzahl erreicht hat.

Einschränkung:

Der Titel Deutscher Meister oder Landesmeister wird nur vergeben, wenn sich mindestens drei Tänze in der jeweiligen Disziplin einer Altersklasse qualifiziert haben.

2. Majoritätssystem

Im Majoritätssystem vergeben die Wertungsrichter zunächst Punkte nach den festgelegten Bewertungskriterien. Aus diesen Punkten ergibt sich für jeden Wertungsrichter eine Platzierungsreihenfolge der Tänze.

Jeder Wertungsrichter kann jeden Platz nur einmal vergeben – eine Platzgleichheit ist damit ausgeschlossen. Die Platzierungen werden offen nach Beendigung der Disziplin angezeigt.

Das Endergebnis wird dann über die Majorität ermittelt:

Für jeden Platz wird geprüft, welcher Tanz die absolute Mehrheit der Wertungsrichter hat
Der Tanz mit der Mehrheit erhält diesen Platz
Anschließend wird der nächste Platz vergeben, indem die nächstniedrigeren Platzierungen untersucht werden

Auf diese Weise entsteht die endgültige Rangfolge, aus der auch der Sieger bzw. die Siegerin hervorgeht.

Altersklassen

Um eine altersgerechte Bewertung und Belastung sicherzustellen, sind die Tänze im DVG in folgende Altersklassen eingeteilt.
In den Solo-Disziplinen wird die Schülerklasse zusätzlich unterteilt.

Für alle Disziplinen:

AltersklasseAlter
Schülerklasse

5 bis 11 Jahre

Jugendklasse

12 bis 15 Jahre

Hauptklasse

ab 16 Jahren

Schülerklasse in Solo-Disziplinen:

AltersklasseAlter
Schülerklasse Minis

5 bis 8 Jahre

Schülerklasse Maxis

9 bis 11 Jahre

Bestimmend für die jeweiligen Altersgrenzen ist der 1. Juli eines Jahres.

Jugendschutz:

Die Bewertung der Tänze berücksichtigt die sportliche und motorische Leistungsfähigkeit der Aktiven in den jeweiligen Altersklassen. Der DVG legt besonders im Schüler- und Jugendbereich großen Wert darauf, Überforderung und gesundheitliche Langzeitschäden zu vermeiden.

Beispiel:

In der Schülerklasse sind alle akrobatischen Elemente verboten, die über die Wirbelsäule ausgeführt werden müssen. Überkopfhebungen sind nur erlaubt, wenn sie von mindestens drei Personen getragen werden.

Leistungsklassen

Die Tänze im DVG werden nach ihrer ertanzten Punktzahl in Leistungsklassen eingeteilt.
Dies ermöglicht faire Vergleiche und einen sinnvollen sportlichen Auf- und Abstieg.

Auf Ranglistenturnieren sitzen in der Regel fünf Wertungsrichter am Kampfgericht. Jeder kann maximal 100 Punkte vergeben.
Die höchste und die niedrigste Wertung werden gestrichen, sodass eine maximale Gesamtpunktzahl von 300 Punkten möglich ist.

Je nach Punktzahl wird ein Tanz einer der folgenden Leistungsklassen zugeordnet:

Einteilung:

Leistungsklasse
 		 Schülerklasse
(5–11 Jahre)		 Jugendklasse
(12–15 Jahre)		 Hauptklasse
(ab 16 Jahren)
3. Bundesliga unter 200 unter 210 unter 220
2. Bundesliga 200 bis 239 210 bis 249 220 bis 259
1. Bundesliga 240 und mehr 250 und mehr 260 und mehr

Auf- und Abstiegsregeln:

  • Erzielt ein Tanz innerhalb einer Saison zweimal eine Wertung der nächsthöheren Leistungsstufe, steigt er in diese Leistungsklasse auf
  • Erzielt ein Tanz innerhalb einer Saison zweimal hintereinander eine Wertung unterhalb der Punktegrenze, kann er in die niedrigere Leistungsklasse absteigen

Dieses System fördert Motivation und Zielsetzung der Aktiven, schützt neue Tänze vor einem direkten Vergleich mit Top-Gruppen und verhindert unnötige Frustration bei Einsteigern.

Meldevorschriften

Turniermeldungen im DVG erfolgen über das Turnierportal. Für Solisten, Gruppen, Paare und Duos gelten dabei feste Fristen.

Solisten:

  • Alle Garde- und Schausolisten müssen bis zum 15. September, 24:00 Uhr eines Jahres eine Startkarte beantragen.
  • Die gewünschten Turniere sind bis zum 15. Oktober, 24:00 Uhr über das Turnierportal zu melden.

Internationale Turniere:

  • Laut EFDO können internationale Turniere ab dem 15. Oktober, 8:00 Uhr eines Jahres per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gemeldet werden.

  • Auf allen IT-Turnieren werden für ausländische Vereine bis zum 20. Oktober, 24:00 Uhr 60 Startplätze freigehalten.

  • Nach Ablauf dieser Frist darf der Ausrichter freie Plätze mit inländischen Startern belegen.

Gruppen, Paare und Duos:

  • Jeder Verein meldet bis zum 15. Oktober, 24:00 Uhr seine Tänze für die gewünschten Turniere im Turnierportal an.
  • Für jeden Tanz wird eine Priorität festgelegt: Es werden nicht nur Turniere ausgewählt, sondern auch eine Reihenfolge, in der die Meldungen berücksichtigt werden sollen.
  • Ab dem 16. Oktober, 00:00 Uhr startet der zentrale Verarbeitungslauf der Meldungen im DVG-System.

Eine Zugangsberechtigung zum Turnierportal erhalten Vereine über den Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Wichtiger Hinweis:
Alle Startkarten müssen bis zum 15. September eines Jahres beantragt werden. Bei späterer Beantragung wird der Tanz an das Ende der Warteliste der Turniere gesetzt.

Turnierformen im DVG

Turniermeldungen im DVG erfolgen über das Turnierportal. Für Solisten, Gruppen, Paare und Duos gelten dabei feste Fristen.

Ranglistenturniere

Das Herz des DVG-Turniersystems im Leistungssport sind die DVG-Ranglistenturniere.

  • Alle dort erzielten Wertungen fließen in die bundesweite Rangliste ein.
  • Für die Gesamtpunktzahl zählen die drei besten Turnierergebnisse einer Saison.
  • Auf Basis der Rangliste entsteht in jeder Disziplin und Kategorie ein Ranking, das teilweise Grundlage für die Qualifikation zu Meisterschaften auf Landes- und Bundesebene ist.
Solistensystem

Mit der Saison 2023/2024 wurde ein neues Turniersystem speziell für Solisten eingeführt. Es ist auf die besonderen Anforderungen der Solo-Disziplinen zugeschnitten und wird im DVG-Regelwerk detailliert beschrieben.

Internationale Turniere

Die Wertungen der internationalen Turniere der EFDO fließen nicht in die nationale DVG-Rangliste ein.

Vereine können bei IT-Turnieren jedoch direkt einen Startplatz für die Europameisterschaft sichern und ihrem Land damit einen vierten Startplatz in der jeweiligen Disziplin ermöglichen.

Deutsche Meisterschaften

Höhepunkt jeder Saison ist die Deutsche Meisterschaft mit den Top-Tänzen jeder Disziplin. Seit 1999 finden die Meisterschaften in repräsentativen Veranstaltungshallen statt, etwa im Kurhaus in Wiesbaden, im Saalbau in Neustadt/Weinstraße, im Theater am Marientor in Duisburg oder im Darmstadtium in Darmstadt.

Einladungsturniere

Im Breitensportbereich stehen DVG-Vereinen sogenannte Einladungsturniere zur Verfügung.

Hier können sich Gruppen und Solisten im Wettkampf messen, ohne an alle detaillierten Vorschriften des Regelwerks gebunden zu sein. Einladungsturniere bieten somit einen niedrigschwelligen Einstieg in den Wettkampfsport.

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